Ver.di-Chefökonom und HWP-Absolvent Dr. Dierk Hirschel bei „Jung & Naiv“ im Interview

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Mai 132023
 

Der ver.di-Chefökonom Dierk Hirschel, HWP-Student in den 90er-Jahren, war jüngst bei „Jung & Naiv“ zum Interview. Darin spricht er auch ausführlich über die Bedeutung der Hochschule für Wirtschaft und Politik für die gewerkschaftliche Arbeit sowie die Qualität der ökonomischen Bildung. Er hebt die marxistisch-keynesianische Orientierung der VWL und das Studium von Primärquellen – Smith, Marx, Keynes, Hayek, Friedman etc. – hervor. Der Interviewer Tilo Jung zeigt sich erstaunt darüber, weil all die früher von ihm interviewten renommierten Ökonomen – vom Wirtschaftsweisen bis zum Institutsleiter – allesamt erklärten, dass sie Marx und Keynes niemals selbst gelesen haben. Wir freuen uns als GdFF über diese bereits über 200.000 mal gesehene Würdigung eines wichtigen Aspektes der HWP! Allerdings müssen wir Dierk Hirschel auch widersprechen: die Zwangsintegration der HWP war nicht – wie von ihm behauptet – einfach eine Folge der „Sparpolitik“, sondern ja explizit gegen die demokratische, gewerkschaftliche Orientierung der Hochschule gerichtet. Klar, dass dies dem Schill-CDU-FDP-Senat bei ihren neoliberalen Umbauplänen des Hochschulwesens ein Dorn im Auge war. Und trotzdem ist es ihnen nicht gelungen, die HWP komplett auszulöschen. Weiterhin haben wir den offenen Hochschulzugang (ohne Abitur!), Interdisziplinarität, selbständige Organisationseinheit, hochwertige Orientierung in der Studieneingangsphase, heterodoxe Ansätze bzw. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das gilt es nun auf Höhe der Zeit wieder auszubauen und lebendig zu machen!

Hier ist das Interview von der Minute an zu finden, ab der es um die Ausbildung an der HWP geht:

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Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Norbert Aust

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Sep 152018
 

Norbert Aust, (*1943 in Delmenhorst), leitete die HWP erfolgreich bis 1992 und ist seither ein vielfältig engagierter und außergewöhnlich erfolgreicher Kulturmanager in Hamburg. Er versteht sich auf das Bohren dicker Bretter mithilfe von dichten Netzwerken. Davon profitierte einst die HWP!

Nach dem Studium der Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre in Hamburg war er ab 1970 an der Hochschule für Wirtschaft und Politik tätig, zunächst als Dozent im Fach Rechtswissenschaft, später als Rektor und ab 1980 bis 1992 als Hochschulpräsident. Er engagierte sich für den Auf- und Ausbau des Studiums für Berufserfahrene, für den Erhalt der Aufnahmeprüfung, für interdisziplinäre Grundkurse und für das Modell des sozialökonomischen Projektstudiums. Er unterstützte die Institutionalisierung der hochschulübergreifenden Frauenstudien maßgeblich und gründete das Institut für Weiterbildung sowie den Studiengang Kultur- und Bildungsmanagement, – lauter langwierige und nachhaltig wirksame Vorhaben, die bis heute Bestand haben!
Seine Aktivitäten in der Hamburger Kulturszene seit 1990 sind vielfältig: Kulturzentrum Kampnagel, Schmidt-Theater, Hamburg Media School, Kindermuseum, Hamburger Theaterverein, Tourismusverband, Hamburg Marketing etc. Für seine Verdienste wurde Norbert Aust 2013 mit der Biermann-Ratjen-Medaille der Stadt Hamburg ausgezeichnet und 2018 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.

Lieber Norbert, wir gratulieren Dir sehr herzlich! Continue reading »

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Gründung der Akademie – HWP – Sozialökonomie

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Apr 022018
 

1948, vor genau 70 Jahren beschloss die Hamburger Bürgerschaft die Gründung einer ›Akademie für Gemeinwirtschaft‹. Träger waren der Hamburger Senat, die Konsumgenossenschaften und die Gewerkschaften. Die Akademie wurde der Universität Hamburg angegliedert, nicht eingegliedert: Sie war nicht dem Numerus Clausus unterworfen. Die Studienberechtigung konnte man durch das Bestehen einer Aufnahmeprüfung erwerben. Wer nach zwei Jahren das intensive, streng geregelte Studium von erfolgreich mit einer guten Note und Empfehlung des professoralen Kollegiums abschloss, konnte an der Universität Hamburg weiterstudieren.

Die Akademie startete mit fünf festangestellten Professoren und 80 Studierenden – kaum Frauen. Sobald sie heirateten, beendeten sie ihr Studium; das war damals selbstverständlich. Ein Internat in Barmbek nahm in den ersten beiden Jahren sechzig Studenten auf, die nicht aus Hamburg kamen. Die Unterstützung durch Stipendien lief schleppend. Mehr als ein Drittel der Studierenden verließen in den ersten Jahren die Akademie, weil sie nicht über finanzielle Ressourcen verfügten. Neben dem Studium von 32 Wochenstunden, Hausarbeiten und Lesepensum, Empirischen Praktika etc. war ein Zuverdienst nicht möglich.

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